Hans Rüger war Gestalter des Main-Kinzig-Kreises mit bürgernahem Politikstil

„Er war ein Gestalter mit großer Bürgernähe und sorgte dafür, dass die Altkreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern zum Main-Kinzig-Kreis zusammengewachsen sind.“ Dies erklärten die CDU-Kreisvorsitzende Katja Leikert und Michael Reul, der Vorsitzende der CDU–Kreistagsfraktion, zum Tode von Landrat a.D. Hans Rüger, der am Freitag kurz nach seinem 95.Geburtstag verstarb.

Hans Rüger war der erste Landrat des Main-Kinzig-Kreises, nachdem die CDU Main-Kinzig mit ihm als Spitzenkandidaten die erste Kommunalwahl nach dem Zusammenschluss der drei Kreise Hanau, Geln-hausen und Schlüchtern 1974 mit absoluter Mehrheit gewonnen hatte und mit ihm als unangefochtenem Zugpferd die beiden Kommunalwahlen 1977 und 1981 ebenfalls erfolgreich für die CDU gestaltete. Zu-vor war er mehrere Jahre Landrat des Altkreises Gelnhausen, zudem CDU Kreisvorsitzender des Altkrei-ses Gelnhausen und Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion im Altkreis Gelnhausen. Seit über 20 Jahren war er Ehrenvorsitzender der CDU-Main-Kinzig.

Hans Rüger habe durch seinen Politikstil die Menschen mit dem damals ungeliebten Main-Kinzig-Kreis versöhnt. „Geprägt war dieser Stil durch Ehrlichkeit, Kameradschaft und Pflichtbewusstsein und vor al-lem durch Bürgernähe“, so die Christdemokraten. Es gab kein größeres Fest von Vereinen im Main-Kinzig-Kreis, es wurde keine größere Veranstaltung von Niederdorfelden bis Sinntal abgehalten, bei de-nen Hans Rüger nicht als Landrat vertreten war und eine Festansprache hielt. Dort begegnete er den Men-schen mit all ihren Wünschen, Anliegen und Sorgen. Häufig habe er bei solchen Veranstaltungen das per-sönliche Gespräch gesucht, Ideen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aufgenommen und in seine Politik einfließen lassen. Überhaupt war er während seiner zwölfjährigen Amtszeit Tag und Nacht ansprechbar für die Menschen der gesamten Region. „Der kurze Dienstweg“, den Hans Rüger während seiner Zeit als Landrat immer in den Vordergrund stellte, kam bei den Menschen an und trug zu einer großen Beliebtheit des in Linsengericht-Altenhaßlau ansässigen Landrats bei. Er verkörperte einen Politi-ker, bei dem sich die Menschen angesprochen und mitgenommen fühlten.

Vor allem aber war er ein Kommunalpolitiker, der sich durch Glaubwürdigkeit und Gradlinigkeit aus-zeichnete. „Sein einmal gegebenes Wort galt“, so die beiden CDU-Kreispolitiker Leikert und Reul. Wer mit Hans Rüger Politik gestaltete, wie die CDU-Main-Kinzig, wusste aber auch, dass er ein Mann war mit Ecken und Kanten, der ein politisches Ziel, war er einmal davon überzeugt, mit Nachdruck verfolgte.
Und er war ein Landrat, der engagiert handelte und mit Tatkraft politische Entscheidungen traf. „Zusam-men mit der CDU-Kreistagfraktion unter dem damaligen Vorsitzenden Walter Kurzkurt, damals Bürger-
meister von Birstein, hat er wichtige Weichenstellungen vorgenommen hat“, so Leikert und Reul. Er hat sich um Firmenansiedlungen gekümmert, hat das Gesundheitssystem und die Schullandschaft der drei Kreisteile zusammengeführt und durch umfängliche Investitionen neuen Erfordernissen angepasst. Eng mit dem Namen von Hans Rüger sind in dieser Zeit aber auch umfängliche Straßenbaumaßnahmen ver-bunden.

Noch bis ins hohe Alter hat er sich für die Kreispolitik interessiert und ab und an in der CDU auch noch das Wort erhoben, seine Meinung bekundet.

Hubert Müller, seines Zeichens Ehrenvorsitzender der CDU-Main-Kinzig und langjähriger Weggefährte des verstorbenen Landrats: „Hans Rüger war der richtige Mann an der Kreisspitze in einer schwierigen und zugleich stürmischen Zeit im Main-Kinzig-Kreis.“

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